Midlife Crisis? Lieber Midlife Klarheit.
- Anna Jungbluth

- 15. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Okt.
Ich bin 45. Und ganz oft habe ich in letzter Zeit schon behauptet, ich wäre 46. Stimmt auch, in einem halben Jahr, mir sind Zahlen egal. Was man daran merken dürfte 😉
Aber genau darum geht’s: oft um die Zahl, um die Zuschreibungen, um die Bilder, die wir vom Älterwerden in uns tragen.
Lange war die sogenannte Midlife-Crisis etwas, das ich – wie viele andere Frauen – mit einem männliche konnotierten Bild verbunden habe, einem Klischee: Cabrio, neue Jeans, neue Freundin, neues Leben.
Ein kulturelles Klischee, das tief in unserer Gesellschaft verankert ist. Und doch beschreibt dieser Begriff etwas, das wir alle, unabhängig vom Geschlecht, auf unterschiedliche Weise erleben: eine Phase der Verdichtung. Eine lebeszyklische Phase, für jede* unterscheidlich intensiv. Eine Zeit, in der Fragen lauter werden, Sicherheiten bröckeln und die eigene Endlichkeit spürbarer wird. Lustigerweise taucht der Begriff Miflife Crisis in seinen Ursprüngen im eher feministischen Untergrund auf und wurde irgendwann erst zu diesem Klischee.

Warum ich den Begriff bewusst benutze – und neu fülle
Viele meiner Klientinnen sagen zu Beginn: „Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist. Ich funktioniere, aber ich spüre mich nicht mehr richtig.“
Und oft steckt genau hier der Kern dessen, was die Midlife ausmacht.
Während Männer gesellschaftlich mit dem Bild des Aufbruchs (oder Ausbruchs) leben, wird Frauen in dieser Phase oft ein rein biologischer Rahmen zugeschrieben: Menopause, Hormonumstellung, Wechseljahre. Das ist nicht falsch, wichtig dass es endlich laut formuliert wird und wir uns gegenseitig das Wissen zuspielen – aber es greift für mich im psychosozialen Kontext zu kurz.
Ich arbeite systemisch, das heißt: Ich schaue nicht nur auf den Körper, sondern auf das ganze System. Und im System Frau – in unserer Sozialisation, in der Care-Arbeit, in den ungeschriebenen Erwartungen – steckt so viel mehr als ein hormonelles Geschehen. Da ist oft die Frage: Wer bin ich, wenn ich nicht mehr nur funktioniere? Da ist das Bedürfnis nach Tiefe, nach Sinn, nach dem eigenen Tempo. Da ist manchmal Wut über das, was war und Sehnsucht nach dem, was endlich werden darf.
Von der Krise zur Klarheit
Ich habe in den letzten Jahren selbst erlebt, wie sehr sich das Leben in der Mitte verändert. Körperlich, emotional, biografisch. Manches kam schleichend, manches plötzlich.
Verlust, Neuorientierung, Abschiede, Wachstum.
Ich habe lange gedacht, ich sei „komplett gaga“, weil es auch hormonell rund ginf. Aber heute weiß ich: Nichts davon war Zufall. Es war eine Zuspitzung. Und jede Zuspitzung trägt eine Einladung in sich, zur Klärung.
Deshalb spreche ich von Midlife-Klarheit statt von Midlife-Crisis.
Weil diese Zeit kein Bruch ist, sondern eine Schwelle. Weil es darum geht, die eigene Geschichte in den Blick zu nehmen, zu verstehen, was sie geprägt hat und bewusst zu entscheiden, was bleiben darf. Und hej, sucht dir dirngend tolle Ärztinnen und lass deinen Homronhaushalt cecken. Mir persönlich haben dazu noch ätherische Öle geholfen, dazu aber bald mehr 😉

Coaching in der Lebensmitte – kein Quick-Fix, sondern Begleitung
Wenn ich heute Frauen begleite, dann nicht, um Krisen zu „lösen“. Ich coache keine Krisen, ich begleite Frauen darin, sie zu verstehen.
Systemische Arbeit bedeutet für mich, Räume zu öffnen.Für Selbstfürsorge. Für Integration. Für das, was echt ist.Und dafür, dass Veränderung Zeit haben darf.
Denn Wachstum passiert nicht, wenn wir uns selbst überholen,sondern wenn wir uns erlauben, stehenzubleiben und hinzuschauen.
Midlife bedeutet: Jetzt.
Vielleicht ist das die größte Erkenntnis dieser Lebensphase: Das Leben ist nicht mehr irgendwann. Nicht, wenn die Kinder größer sind. Nicht, wenn der Job endlich ruhiger wird.
Nicht, wenn du wieder mehr Energie hast.
Das Leben ist JETZT. Und du darfst dich darin neu finden, mitten im Wandel.
✨ Wenn du dich in diesen Zeilen wiedererkennst, dann bist du nicht allein.
Ich begleite Frauen in der Lebensmitte, auf dem Weg von der Midlife-Crisis zur Midlife-Klarheit. Mit Haltung, mit Tiefe und mit der Gewissheit: Wachstum braucht Raum, nicht noch mehr Druck.
Wenn es dich ruft, HIER findest du mehr zu meinen Angeboten.


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